LANDURLAUB BRANDENBURG 2020

LAND DER MOORE 10 LANDURLAUB BRANDENBURG VONMOOR ZUMOOR Länge: 12 Kilometer Start: Menz Kontakt: naturparkhaus.de Typisches Kesselmoor Der Roofensee entstand in der letzten Eiszeit D er Moorwanderweg am Roofensee ist besonders eindrucksvoll. Da haben Sie die richtigeWahl getroffen“, sagt IreenWerner, Moorexpertin beim BUND. Und sie sollte recht behalten, obwohl es anfangs so aussah, als ob das Vorhaben Moorwanderung mit Sohn komplizierter werdenwürde. Denn als die freundliche Frau vomNaturparkhaus Stechlin in Menz den Buggy mit dem Kleinkind sieht, rät sie von der Reise durch denWald ab. DerWeg sei zwar für Familien gut geeignet, aber mit einem Kinderwagen käme man nur schlecht durch das Naturschutzgebiet. Immerhin zwölf Kilometer misst der Erlebnispfad „Von Moor zu Moor“, der nicht nur einen, sondern gleich mehrere Moore durchquert. „Informationstafeln und Mit-Mach-Modelle geben Aufschluss darüber, welche Unterschiede es in der Funktionalität von intakten und entwässer- ten Mooren gibt, wie sich Moorewieder re- naturieren lassen, und nicht zuletzt darüber, wie Moore überhaupt funktionieren“, heißt es vomNaturpark. Das klingt spannend. Abbrechen und stattdessen auf dem Spiel- platz im Zentrumvon Menz austoben? Oder einen Strandtag am glasklaren Roofensee einlegen? Auch eine schöne Idee, aber der Erlebnispfad zu den Mooren lockt mehr. Wir laufen los … Eine Infobroschüre, die imNaturparkhaus erhältlich ist, gibt eine erste Orientierung. Zudemweisen 30 Hinweisschilder denWeg. Aber eigentlich sind diese überflüssig. Denn derWeg führt immer am See entlang. Jedoch empfängt uns tatsächlich keine ausgebaute Promenade zum Flanieren, sondern ein naturbelassenerWaldweg. Mal geht es rauf mal geht es runter, überWurzeln und durch Sand. Der Buggywird kräftig durchgeschüt- telt – zur Freude des Juniors. An einer der ersten Moorstationen überbrücken schmale Bretter den feuchten Untergrund. Der Kinderwagen muss getragenwerden. Bis zu 13.000 Jahre alt ist das Moor hier. Der Wasserhaushaltwirkt intakt. Bei der nächsten Station erlebt der Besucher die Renaturierung eines Feuchtgebietes. Alte Gräbenwurden zugeschüttet, ein Steg führt in daswiederwachsende Moor hinein. Faszi- niert schauenwir auf die ungewöhnliche Pflanzenwelt. Bei der nächsten Station entwickelt sich der Prozess andersherum. Verlandungsmoor nennt sich die Feucht- wiese, die einmal im Jahr gemähtwird. Die obere Torfschicht ist so trocken, dass sie begehbar ist. Doch auch hier siedeln sich viele seltene Pflanzen- und Tierarten an, wie eine Tafel verrät. Anschließend laufenwir in den dunklen Wald, vorbei an abgestorbenen Bäumen, zu einemOrt, der Dietrichs Teerofen genannt wird. Von den Häusern, die hier standen, umTeer zu produzieren, ist nicht mehr viel zu sehen. Kesselmoor heißt das mit Wasser gefüllte Tal. Auf dem Rückweg passierenwir einenweiteren dieser Moortypen, der dank eines breiten Steges gut begehbar ist. Apro- pos gehen. Ab nun geht es mit dem Buggy gut voran. Nach Menz führt ein Radweg die Straße entlang. Das ist komfortabel, aber weniger aufregend als das Abenteuer in der Wildnis. Fand auch der Junior. Moore erwandern Ein Moor ist für den Menschen nur schwer zu durchqueren. Mithilfe von Stegen und befestigten Wegen versuchen die Naturparks dennoch, das Moor erlebbar zu machen. Start der Wanderung ist das Naturparkhaus in Menz Fotos: Adobe Stock/sergbob, Martin Hildebrandt

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