LANDURLAUB BRANDENBURG 2020

LANDURLAUB BRANDENBURG 21 AKTIVURLAUB Die Natur genießen, innehalten. Angeln hat eine große Anziehungskraft – vor allem inmitten solcher Kulissen wie in Brandenburg. Sogar aller Anfang wird hier in schönsten Seenlandschaften erstaunlich leicht gemacht. TEXT: TERESA SCHOMBURG anft plätschert dasWasser ans Ufer, imGebüsch zirpt eine Grille, im Schilf schnattert eine Ente. Unter Bäumen sitzen Männer auf Klappstühlen, sie blicken besonnen auf den See und ziehen schweigend einen Fisch nach dem anderen aus demWasser. Ein ähnliches Bild kommt den meisten beim Stichwort „Angeln“ in den Kopf, kürz- lichwohl auch den Kindern, die fragten: „Könnenwir mal angeln gehen?“ Dass man dazu eine Angel braucht, war ihnen klar. Aber dürfen Unkundige überhaupt ein- fach so Fische fangen? Undwie genau stellt man das an? Eine gute Nachricht vorweg: In keinem anderen Bundes­ land ist der Einstieg für Petrijünger so leichtwie in Brandenburg. Wer nur Friedfische angelnwill, kann dies hier sogar schon ab acht Jahren auf eigene Faust und ohne Fischereischein tun, umgangssprachlich oft „An- gelschein“ genannt. Entscheidend ist der richtige Köder. „Wenn Sie mit einem Friedfischköder angeln, können Sie nichts falsch machen“, sagt Marcel Weichenhanvom Landesanglerverband Brandenburg e.V. (LAVB). Das sind Lebendköderwie Maden oderWürmer, wer hier Ekelschwellen überwinden muss, kann auf Mais oder Teigkügelchen zurückgreifen. „Verwenden Sie allerdings Raubfischköder, gilt das als Fischwilderei undwürde entsprechend geahndet“, warnt Weichenhan. Die Angel einfach in irgendeinen See oder Fluss zu halten, ist aber auch in Brandenburg nicht möglich. Dazu müssen Ang- lerinnen und Angler die Fischereiabgabe bezahlen und eine kleine Recherche-Aufgabe erledigen: Verpflichtend ist nämlich zudem eine Angelkarte für das anvisierte Gewässer. Viele Gewässer bewirtschaftet der LAVB, manche allerdings auch private Fischer. Wer als Anfänger ein gut sortiertes Angelgeschäft betritt, dem schwirrt schnell der Kopf angesichts der üppigen Auswahl an bunten Ködern und Ruten in allen erdenklichen Längen. „Für den Einstieg genügt meist eine einfache Stipprute ohne Rolle und Ringe mit einer Pose, die man an der Oberfläche treiben sieht“, beruhigt Jonas Müller, Geschäftsführer des Fachgeschäfts Angel- joe. Die Pose, oder auch Schwimmer genannt, sollte gut ausgebleit sein, damit der FischwenigWiderstand hat, um die Pose herunterzuziehen. Als Angelort eignen sich markante Stellenwie Stege oder umgestürzte Bäume, die ein Stück ins Gewässer hineinragen. Anfänger suchen sich am besten ein stehendes oder sehr langsam fließen- des, optimalerweise eines, das sie schonvon Ausflügen kennen. Ein Lockfutter aus Paniermehl und Haferflocken weckt dann das erste Interesse der Kiementiere. „Wichtig ist auch, in der richtigen Tiefe, etwa fünf Zentimeter über dem Boden, zu angeln“, sagt Jonas Müller. Deshalb muss die Stelle anfangs und auch zwischendurch immer gut ausgelotetwerden. Friedfische, darunterWeißfischewie Brassen oder Plötzen, gelten unter geübten Anglern nicht gerade als kulinarische Leckerbissen. Meine Kinder interessiert der Fisch als Abendessen auch nur nebenbei. „Wir finden es spannend, uns angucken zu können, wie so ein Fisch aussieht“, sagen sie. Haben sie einen an der Angel, wollen sie ihn gleichwieder freilassen. „Das ist natürlich nicht der Sinn und Zweck des Angelns“, sagt Frank Grötzner. In seiner Funktion als Referent für Kinder und Jugend beim LAVB leitet er Angelcamps, in denen er den jungen Teilnehmern auch zeigt, wie sie ihren frischen Fang S Brandenburg macht es Angel-Anfängern leicht. Kinder ab 8 Jahren dürfen Friedfische auf eigene Faust fangen. Wer aber mehr über Fische weiß, hat mehr Erfolg und Spaß. Deshalb empfiehlt der LBV Kurse u Fotos: Adobe Stock/pressmaster, Adobe Stock/beast01, Marcel Weichenhan

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