PFERDELAND BRANDENBURG 2021

8 PFERDELAND BRANDENBURG WANDERREITEN eiche, sandigeWege durchwundervolle Mischwälder, vorbei an Feldern und dazu diese totaleWeite. Der Wanderritt von der Bergranch in Berkenbrück zur Meadow Ranch in Körzin macht vor allem eines deutlich: Brandenburg ist Pferdeland. Aufsatteln und einmal quer durchs Urstromtal, gerade für Anfänger ist die Tour ein idealer Einstieg für dasWanderreiten. Brandenburg zeichnet sich durch drei Besonderheiten fürWanderritte aus: ein sehr liberales Reitwegerecht, unglaublich gute und sandige Böden sowie einewahn- sinnig vielfältige Natur. Man darf grundsätzlich auf allen zweispurig befahrbarenWegen Reiten. Es sei denn, es ist explizit verboten. Durch die gute Bodenbeschaffen- heit kann man in Brandenburg auchwunderbar barhuf, also ohne Beschlag, reiten. Die Brandenburger Natur zeigt in jeder Himmelsrichtung ein anderes Gesicht. Gemeinsam ist jeder Region dieWeite, die Einsamkeit. Durch die dünne Besiedelung, ähnlichwie in Südschweden, kann man stundenlang reiten, ohne jemandem zu begegnen. Die erste Etappe führte die sechsköpfige Reitergruppe der Bergranch rund 24 Kilometer durch die von den Eiszeiten sowunderschön geprägte Naturlandschaft. Kilometerweit keine Menschenseele. Wenn man dann doch mal kleine Dörfchen passiert, ist das schon eine Erscheinung. Wie immer, wenn beimWanderreiten Straßen gekreuzt oder Ortschaften durchquertwerden, geschieht das aus Sicherheitsgründen imGänsemarsch. Wichtig dabei ist, die feste Rangfolge der Pferde einzu- halten. Im Städtchen Trebbin zog dieWanderreitgruppe so unweigerlich alle Blicke auf sich, als die Reiter die Tiere vor der Eisdiele parkten und sich eine erfrischende Pause gönnten. Nach fast fünf Stunden im Sattel erreicht man das erste Etappenziel: Schloss Stülpe. Das Hotel zählt zur exklusivsten Unterkunft auf der Tour. In den hochherr- schaftlichen Räumen des barocken Baus von 1754 kommt man sichvorwie ein König. Auch das Abendessenwurde fürstlich angerichtet. ZumGlück, denn alsWanderreiter hat man bei der Ankunft einfach nur großen Hunger, möchte seine Energiereserven auffüllen. Am nächsten Morgen gab es ein schönes Frühstücksbuffet mit Produk- ten aus der Region. Weiter ging der Ritt. Entlang der Strecke liegenviele, tolle Seen, die zum Baden einladen. Man kann die Pferde amWaldrand an den Bäumen festbinden oder sie mit ins kühle Nass nehmen. Denn Pausen sind nicht nur für die Reiterwichtig, sondern auch für die Pferde. Schöne Rastplätze entdecken, Pausen einlegen BeimWanderreiten gibt es verschiedene Möglichkeiten zu rasten. Die Bergranch-Gruppe hatte keineWander- reitsättel und somit keine Verpflegung dabei. Immer mittagswurden einer Hof-Mitarbeiterin die Koordinaten durchgegeben und sie kammit Getränken an denver- einbarten Ort. Normalerweise habenWanderreiter ein W Stall oder Wiese – die Pferde stehen nah der Gäste-Unterkunft Fotos: Saskia Uppenkamp Illustrationen: Freepik/macrovector Text: Karin Reimold

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