LANDURLAUB BRANDENBURG 2022
LANDURLAUB BRANDENBURG 13 MÄRKISCHE SCHWEIZ Info Die Märkische Schweiz hat ganzjährig Wandersaison. Kleine Touren durchs Stobbertal oder die große Naturparkroute haben zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Auch die Wasser- tretstellen sind durchgängig frei zugänglich. Mehr Informationen finden Sie unter maerkische- schweiz.eu . i Der Naturpark Märkische Schweiz steckt voller Überraschungen. Vom Kneipp-Kurort Buckow aus lassen sich Wolfsschluchten, Feldsteinkirchen und eine Pyramide entdecken. Dazu tönen Blues und Chansons aus der Eisernen Villa. er um alles in derWelt ist bloß auf die Idee gekommen, einen der schönstenWanderwege Brandenburgs „Ka- lorienpromenade“ zu nennen? Und ihn dann noch mit lauter Schildern auszustatten, die einem alle paar Meter vor Augen führen, wie viele Gläser Bier undwie viele Tortenstücke man sich jeweils verdient hat? Alswürde man im Stobbertal an Kalorien denken!Wo es doch kaum etwas Idyllischeres gibt als das Bachtal, in dem sich der Stobber seinenWeg durch saftig grüneWald- landschaft mit haushohen Buchen, Erlen und Eichen bahnt. Hier eine Libelle, die auf einem umgefallenen Baumstamm Rast macht, dort flattert ein Schmetterling über vermoortes Altholz, während die Güntherquelle be- harrlich aus der Steinwand sprudelt – kaum hat man den Schlosspark von Buckow hinter sich gelassen, entführt einen der elf Kilometer langeWeg in die geheimnisvolle Welt der Märkischen Schweiz. In der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren entstanden, ist sie der kleinste Naturpark Brandenburgs. Doch die 205 Quadratkilometer haben es in sich: Auf engstem Raumwechseln sich dicht bewaldete Hügel, Schluch- ten – die sogenannten Kehlen – und Steilhänge ab mit zwanzig Seen, Tümpeln und Teichmooren. Mittendurch schlängelt sich der etwa 25 Kilometer lange Stobber mit seinem glasklarenWasser, vom 129 Meter hohen Krug- berg kann man seinenWeg von der Quelle im Roten Luch durch den Buckower Kessel verfolgen. Fast die gesamte Naturparkfläche ist europäisches Vogelschutzgebiet, in dem über 140 Brutvogelartenwie Schwarz- undWeiß- storch, Wespenbussarde, Seeadler oder Kraniche brüten und bis zu 40.000 Saat- und Blässgänse aus Nordeuropa rasten. Aber auch seltene Libellenarten – dieWappen- tiere des Naturparks – sowie Fischartenwie Bitterling, Steinbeißer oder Schlammpeitzger sind hier zu Hause. Und die typischen Rotbuchen, die Buckow – abgeleitet vom slawischenWort „buk“ für Rotbuche – seinen Na- men gegeben haben. Das Städtchen ist ein idealer Ausgangspunkt für kleinere oder größereWanderungen. Statt auf der Kalorien- promenade kann man auch über den Poetensteig, den Dachsberg, durch die Silberkehle undWolfsschlucht zur Pritzhagener Mühle laufen und sich in dem liebenswer- ten Gartenlokal mit dem notorisch schmallippigenWirt denviel gerühmten Blechkuchen schmecken lassen. Oder man dreht eine etwa 7,5 Kilometer lange Runde um den Schermützselsee und blickt vom gegenüberlie- genden Steilufer auf Buckow hinunter. Wesentlich mehr Strapazen, aber landschaftlichen Hochgenuss verspricht die gut zwanzig Kilometer lange Naturparkroute, die einenweiten Bogen um Buckow, das Stobbertal und den Nachbarort Waldsieversdorf schlägt. Mit etwas Glück bekommt man auf dem zertifizierten Rundweg neben wilden Schluchten und sagenumwobenen Seen auch den einen oder anderen Seeadler zu sehen. W Fotos: Florian Laeufer, Guenter Beator Text: Ulrike Wiebrecht u Rast machen und den Blick über den Buckowsee genießen
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