LANDURLAUB BRANDENBURG 2022

LANDURLAUB BRANDENBURG 15 MÄRKISCHE SCHWEIZ oder Schwimmen gesorgt. BeimThema Ernährung darf man auf die gesunde, regionale Küche zuverlässiger Wirtewie dem Biohof Ihlow oder die Produkte des Na- turkostladens Buckower Köstlichkeitenvertrauen. Doch was ist mit der „inneren Ordnung“, der fünften Säule, die man heute am besten mit Work-Life-Balance übersetzt? Dergleichen stellt sich natürlich nicht bei einemTa- gesausflug ein. Aber vielleicht, wenn man länger bleibt. Ob man Kneipp-Wellness-Tage, eine ganze Gesundheits- woche bucht oder sich einfach in einem netten Hotel einmietet –mit etwas mehr Zeit lassen sich die vielfälti- gen Reize der Märkischen Schweiz richtig dosieren. Und darin liegt das Geheimnis genussvoller Entspannung. Oberbarnimer Feldsteinroute So kann auf einen anstrengendenWandertag eine Fahrt mit dem Ausflugsdampfer „Scherri“ auf dem Schermüt- zelsee folgen. Oder ein Spaziergang zum Eiszeitgarten am Buckowsee, wo kleine und große Findlinge aus Rapakiwi-Granit, Ostsee-Porphyr oder Sandstein aus Mittelschweden die Zeit seit der letzten Eiszeit überdau- ert haben. Wie steinreich überhaupt die Gegend ist, lässt sich auf der Oberbarnimer Feldsteinroute erfahren, die rund um Buckow zur Entdeckungsreise zu alten Scheu- nen, Bauernhöfen und Dorfkirchen einlädt. Höhepunkt ist die Pyramide von Garzau, einem stillen Dörfchen westlichvon Buckow, das auch auf einer kleinen Radtour entlang des Europaradwegs R 1 zu erreichen ist. Dort ließ Graf FriedrichWilhelm Carl von Schmettau um 1780 das exotische Gebäude errichten. Lange Zeitwar es dem Verfall preisgegeben, bis sich ein Verein dazu aufraffte, die von Unkraut zugewucherte Ruinewieder aufzubau- en. Am bestenverbindet man den Besuch mit einem Picknick im Landschaftsgarten, den man ganz für sich allein hat. Neues Besucherzentrum Brecht-Weigel-Haus Ganz anders das Brecht-Weigel-Haus am Ufer des Scher- mützelsees, wo der Dramatiker mit seiner Lebensge- fährtin HeleneWeigel in den 1950er-Jahren die Som- mermonate verbrachte und sich zu seinen „Buckower Elegien“ inspirieren ließ. „Am See, tief zwischen Tann und Silberpappel/Beschirmt von Mauer und Gesträuch ein Garten/Soweise angelegt mit monatlichen Blumen/ Daß er vomMärz bis zumOktober blüht“, heißt es da. Mittlerweile strömen so viele Menschen hierher, dass zurzeit ein eigenes Besucherzentrum für sie entsteht. Nicht irgendein Zweckbau. Vielmehr ein innovatives Ge- bäude aus Holz, das sich die Auftraggeber 1,34 Millionen Euro kosten lassen. „Brecht, Buckow und Brandenburg: Dieser Dreiklang ist von herausragender kulturpoliti- scher Bedeutung“, ist Kulturministerin Manja Schüle überzeugt. Bevor das neue Literaturmuseum 2022 an den Start geht, kann manweiterhin in der sogenannten Eisernen Villa, imTheaterschuppen und Garten auf den Spuren des Künstlerpaarswandeln, Konzerten und Lesungen lauschen – und gleich nebenan die Füße in eine derWassertretstellen halten! Die Pyramide Garzau ist die größte Feldstein­ pyramide in Deutschland. Tipp: Jeweils am letzten Sonntag im August gibt es dort Open-Air-­ Konzerte Alle Kontaktadressen finden Sie auf der Seite 101

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