PFERDELAND BRANDENBURG 2022

PFERDELAND BRANDENBURG 23 PFERD UND NATUR Dazu gehöre es, dass die großen Pflanzenfresser in der Kernzone nicht gefüttertwürden. „Die müssen mit dem zurechtkommen, was sie finden“, so Nitschke. „Die Pferde kommen sehr gut klar damit, weil sie die ganze Zeit fressen können. Für dieWisente und die Hirsche, die als Wiederkäuer Fresspausen einlegen müssen, ist es schwie- riger. In Abstimmung mit Behörden bekommen sie dann in Notzeiten auch etwas zugefüttert. Aber die Pferde sind bei uns auch ohne das in sehr guter Verfassung.“ Tiermedizinisch betreutwerden die Tiere in der Döbe- ritzer Heide nicht. „Tatsächlich sollen die Pferde hier auch einen natürlichen Tod sterben dürfen, wenn es so weit ist“, sagt Nitschke. „Nur in Ausnahmefällenwürden wir sie auf Antrag bei den Behörden erlösen. Ansonsten möchtenwir, dass auch das Ende so naturnahwie mög- lich abläuft. Und auch ein totes Pferdwürdenwir nicht wegräumen, sondern den natürlichen Prozessen und Aasfressern überlassen.“ Soweit ist es bisher nicht gekommen. Auch das älteste Pferd, die 25-jährige Stute Alette, erfreut sich noch im- mer bester Gesundheit. Nitschke kennt jedes der Prze- walski-Pferde mit Namen, schätzt ihre Neugier. „Anders als dieWisente und die Hirsche kommen die Pferde auch mal zu unseren Autos, wennwir hier durchfahren.“ Überprüfen könnenwir das an diesemTag nicht. Tatsächlich lassen sich die Pferde bis zum Ende der Fahrt nicht blicken. Am Ende scheint Nitschke selbst enttäuscht. Zu gern hätte er seine Pferde gezeigt. – So aber gibt es einen Grund, unbedingt noch einmal in die Döberitzer Heide zu kommen … WEITERE INFORMATIONEN: sielmann-stiftung.de/doeberitzer-heide Fotos: Heinz Sielmann Stiftung » ANDERS ALS DIE WISENTE UND DIE HIRSCHE KOMMEN DIE PFERDE AUCH MAL ZU UNSEREN AUTOS, WENN WIR DURCHFAHREN. « Einst galten sie als ausge- storben. Dank kontrollier- ter Zucht- und Auswilde- rungsprogramme leben heute weltweit rund 2.000 Przewalski-Pferde. Auch einge Stuten aus der Heide leben nun in der Mongolei Die Pflanzenfresser werden nicht gefüttert, sie finden in der Heide genug Nahrung Alle Kontaktadressen finden Sie auf der Seite 66

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