BRANDENBURGER AUSFLUGSPLANER 2024

12 BRANDENBURGER AUSFLUGSPLANER Baden, wo einst Kohle lag Wassersport, Weinproben und grüne Natur: Das Lausitzer Seenland hat sich vom Braunkohlerevier zum sauberen Freizeitparadies entwickelt. Maritimes Flair weht Gästen im Lausitzer Seenland umdie Nase. Und das seit über 50 Jahren. 1972 entstand etwa der Senftenberger See durch Flutung des ehemaligen Braunkohletagebaus Niemtsch. Ein Jahr späterwurde der erste Strand- abschnitt feierlich eröffnet. Seither tummeln sich Familien im und um den See, während Surfer und Segler in dem oft sehr böigenWind abdriften. Wa- rum noch ans Meer fahren, wenn das ehemalige Braunkohlerevier so verlockend ist? „Gott schuf die Lausitz, und der Teufel gab die Kohle dazu“, lautet ein altes sorbisches Sprichwort. Tatsächlichwar der Tagebau Fluch und Segen zugleich. Einerseits galt es, einen riesigen Hunger an Energie zu stillen. Andererseitswurden dafür zahlreiche Dörfer abgebaggert, Menschen aus ih- remvertrauten Umfeld herausgerissen, weite Teile der Kulturlandschaft in eine unwirtlicheWüste verwandelt. Inzwischenwurdenviele Tagebaue geschlossen, Ende 2023war für den Tagebau Jäns- chwalde Schluss. Und auch hier eröffnen sich nach dem Abzug der Bagger neue Chancen. Auf dem Gelände sollen derWindpark Forst-Briesnig II und Solarmodule errichtetwerden – die künftige Gigawatt Factory des Stromerzeugers LEAG. In den letzten Jahrenwurden etwa tausend Hektar mit Mischwäldern aufgeforstet, auf einem noch größeren Areal entstehen unter Mitwirkung potenzieller Nutzer landwirtschaftliche Flächen. Fotos: Kathrin Winkler, Nada Quenzel Text: Ulrike Wiebrecht  Das Lausitzer Seenland aus der Vogelperspektive: Die Senftenberger Seenkette entstand durch künstliche Flutung  Vom Tagebau zum Badesee: Seit Mitte der 1960er-Jahre genießen nicht nur Branden- burger den Strand und die Seeluft  Die Biotürme in Lauchham- mer sind der Rest einer Ko- kereianlage, die Braunkohle zu Hochtemperaturkoks verarbeitete. Besichtigung am Wochenende ist möglich LandAktiv