LANDURLAUB BRANDENBURG 2024

28 LANDURLAUB BRANDENBURG LANDGESCHICHTEN Fotos: Kerstin Lehmann Text: Martin Hildebrandt Brandenburg möchte seine historischen Zentren auch für Menschen mit Beeinträchtigung zugänglich machen. Fünf barrierefreie Reiseziele. Alte Städte, neueWege Schloss Rheinsberg liegt malerisch am Grienericksee. Imposant sind die restau- rierten Raumdekorationen aus der friderizianischen Zeit um 1740. Das Gelände ist barrierefrei V erwinkelte Gassen, holpriges Kopfsteinpflaster und verwunschene Eingänge –wer denkt da nicht an einen romantischen Spaziergang durch eine pittoreske Altstadt? Eine Altstadt, wie man sie in Brandenburg zahlreich besichtigen kann: in Rheins- berg beispielsweise, in Lenzen oder Jüterbog, das 2024 sein 850-jähriges Jubiläum feiert. Die mittelalterlichen Anlagen, die hier mit viel Liebe zumDetail restauriert wurden, erfreuen diewillkommenen Besucher, die nicht nur Brandenburgs Natur zu schätzenwissen. Erfreulicherweise empfehlen sich die Orte mittlerweile auch als Ausflugsziel für Menschen mit Beeinträch- tigung. Denn die Arbeitsgemeinschaft Städte mit histori- schen Stadtkernen des Landes Brandenburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, die historischen Stadtkerne barri- erefrei umzugestalten. „Daswar mitunter eine Heraus- forderung, denn es mussten Lösungen in Abstimmung mit demDenkmalschutz gefundenwerden“, sagt Kerstin Lehmann, verantwortlich für barrierefreies Reisen in Brandenburg. Dochwo einWille ist, ist meist auch ein Weg: Granitplatten statt holprigem Kopfsteinpflaster etwa – damit können auch die Denkmalschützer leben. Andernortswiederum lässt sich das Kopfsteinpflaster so einschneiden, dass Furten für Rollifahrer entstehen. Abgesenkte Bordsteine und Rampenvor Stufen sind ein weitereswichtiges Beispiel. Doch Barrierefreiheit betrifft nicht nur Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit. Beschriftungen und Audioguides für Blinde, eine ein- fache Sprache oder ausreichend Bänke für Menschen, die keine langen Strecken laufen können oderwollen, gehören ebenfalls dazu. In Rheinsberg fährt ein behindertengerechtes Fahrgastschiff „Eine unserer Top-Destinationen für Menschen mit Beeinträchtigung ist Rheinsberg“, sagt Kerstin Leh- mann. Der Ort, an dem Friedrich der Große in jungen Jahren die glücklichste Zeit seines Lebens verbrachte, liegt idyllisch zwischenWäldern amGrienericksee, wo auch das Schloss Rheinsberg zu finden ist. Ein Großteil der Anlagewie auch der See sind für Menschen mit Behinderung gut zu besichtigen. Möglich macht das die „MS Remus“ – ein Ausflugsdampfer, der für Menschen mit Gehbeeinträchtigung umgebautwurde. Sogar einen Aufzug gibt es an Bord, um aufs Oberdeck zu gelangen und die fantastische Aussicht zu genießen. Und auch im Schloss sind fast alle Räume mit Rollstuhl erreichbar. Zum Übernachten empfiehlt sich das komplett barriere- freie Seehotel Rheinsberg, das sich speziell an Menschen mit Handicap richtet. Aber auch das Hafendorf Rheins- berg bietet barrierefreie Zimmer. Nichtweit von Rheinsberg entfernt liegt das Scheunen- viertel von Kremmen. Das ungewöhnliche Ensemble wurde nach derWende vor demVerfall gerettet und i Historische Stadtkerne Informationen über die AG Städte mit his- torischem Stadtkern erhalten Sie hier:

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