LANDURLAUB BRANDENBURG 2025

denkmalgeschützten Kellergewölbe. Ein ganz ande- res Denkmal wartet südlichvon Berlin. In Großbee- ren erhebt sich auf dem ehemaligen Mühlenhügel die Bülow-Pyramide aus Feldstein. Sie erinnert an General von Bülow, dessen Truppe sich Napoleons Armee erfolgreich in denWeg stellte. Im Südwesten setzt eine Fähre über die Havel und verbindet so den Etappenweg zwischen Potsdam undWerder. Die ma- lerische Fischerstadt Ketzin lädt zum Bummel ein. An Radwegen rund um Berlin mangelt es nicht. Neben lokalen Routen stehen Fernradwegewie die via Havellandradweg verbundenen Radwege entlang von Spree, Elbe und Havel und die Strecken Berlin– Usedom oder Berlin–Kopenhagen zur Auswahl. Der Radring selbst liegt zwischen dem stadtnahen Mauerweg und der sehr viel größeren Tour Branden- burg, die einen 1111 Kilometer langen Bogen um die Hauptstadt schlägt. Reichlich Strecken, wenn man in die Pedale tretenwill. Braucht es da noch einen weiteren Radring? Neben passionierten Radfah- rern sagt auch der Dachverband der Regionalparks in Berlin und Brandenburg dazu ganz klar: Ja! Die Regionalparks, zu denen unter anderen die Bar- nimer Feldmark, der Krämer Forst, die Havelseen, die Müggel-Spree oder die Teltower Platte gehören, entstanden durch das sternförmige Siedlungswachs- tum in Berlin und reihen sichwie ein Kranz aus Blütenblättern um die Großstadt. Der Dachverband macht sich für diese stadtnahen Frei- und Grün- räume stark, ummit ihnen der Verdichtung in der Metropolregion entgegenzuwirken, undwill für sie sensibilisieren. Und eins der Projekte, die er in den letzten Jahren neben demMasterplan Grün ange- schoben hat, ist der Radring Rund um Berlin. Genussradeln umdie Hauptstadt 330 Kilometer lang, besteht er aus elf Etappen mit 13 bis 56 Kilometern. Schon die Streckenlängen lassen vermuten, dass er sich unter demMotto „Genussra- deln – entdecken – stadtnah“ an Menschen richtet, die nicht unbedingt Kilometer machenwollen – für Rennräder sind die Strecken nur bedingt geeignet, sondern solche, die Lust auf die vielfältige Kultur- landschaft rund um die Hauptstadt haben. Natur, Landwirtschaft, Kultur, Alleen, beschauliche Dörfer, Feldsteinkirchen und Schlösser: Die Vielseitigkeit macht den Reiz des Speckgürtels aus. Der Radring beginnt offiziell in Bernau inmitten von Plattenbauten, historischer Stadtmauer und Pulverturm– und führt überWerneuchen, Straus- berg, Erkner, KönigsWusterhausen, Großbeeren, Potsdam, Werder, Brieselang, Kremmen und Orani- enburg zum Ausgangspunkt zurück. An der Strecke liegen 28 Bahnhöfe, sodass die Start- und Endpunkte individuell wählbar sind. Je nach Lust und Laune suchen sich Radler ein Tortenstück heraus, das sich bequem an einemTag abfahren lässt. Oder sie neh- men sich eine ganzeWoche oder länger Zeit: Auf ei- ner interaktiven Karte mit den GPS-Tracks sind auch Übernachtungsmöglichkeiten, Hofläden und Lokale amWeg zu finden. Je größer das Angebot, desto bes- ser. Denn die Etappen haben Suchtpotenzial. Skaten Keine Frage, der Flaeming-Skate südlich von Berlin lässt Skater-Herzen höher- schlagen. Von der 150 Kilometer langen Asphaltstrecke, die eine große Runde um Luckenwalde, Petkus, Wahlsdorf, Wiepersdorf, Oehna, Dennewitz, Jüter- bog und Kloster Zinna dreht, können andere Regionen nur träumen. Aber das hat sich längst herumgesprochen. Was sich eher nicht herumgesprochen hat, ist, dass es in Brandenburg noch andere attraktive Routen gibt, auf denen Skater freie Bahn haben. Zu den insge- samt sechs Strecken gehört beispiels- weise die Havelland-Tour: Auf den 25 Ki- lometern zwischen Nauen, Lietzow und Berge erwartet die Sportler pure Natur. Aber neben stillen Dörfern ist da auch das quirlige Ribbeck, wo es rund um das alte Schloss vielerlei von der Birne zu verkosten gibt. Etwa genauso lang ist die Neuholland-Tour. Wer von Bischofswer- der bei Liebenwalde an vielen Kanälen und über Brücken nach Zehdenick skatet, kann sich tatsächlich ein bisschen wie in Holland fühlen. Ein Geheimtipp dürfte für die meisten noch die National- park-Tour im äußersten Nordosten von Brandenburg sein: Von Stolpe/Oder geht es über Stützkow, Criewen und Zützen durch den Nationalpark Unteres Odertal nach Schwedt – zwischendurch schweift der Blick in einsame Flussland- schaften und zum Nachbarland Polen hinüber, bevor man die ehemalige Residenzstadt erreicht. Weniger einsam ist die Route auf dem Radweg Berlin–Ko- penhagen, die man sich je nach Saison mit allerlei Pedalrittern teilen muss. Dafür liegen besonders lauschige Orte wie Bredereiche oder Himmelpfort amWeg, wo man zwischendurch auch mal ins Wasser springen kann. Die exotischste von allen Strecken wartet in der Lausitz auf alle, die nicht auf allzu ausgefahrenen Bahnen rollen wollen: Auf 34 Kilometern führt die Gubener Bergbautour auf Deichwegen und einer ehemaligen, asphaltierten Bahntrasse von Guben durch die traditionelle Bergbauregion. Nach weniger bekann- ten Orten wie Groß Gastrose, Grießen, Briesnig und Sacro landet man im Ost- deutschen Rosengarten von Forst, mit seinen 40.000 Rosenstöcken. Und die blühen dann hoffentlich gerade! ALLE KONTAKT- ADRESSEN FINDEN SIE AUF DER SEITE 103 Radtour und Übernachtung Faltkarte Rund um Berlin zum Download. tinyurl.com/ 22nhmrru Fahrradfreund- liche Unterkünfte finden Sie hier: landurlaub- brandenburg.de Raus aus der Stadt, rein in die Reiseregionen. Natur, Landwirtschaft und Kultur – da ist für jeden etwas dabei Fotos: Adobe Stock/maryviolet, KRYVOSHEYEV.COM Sechs Routen für rasantes Rollen RUND UM BERLIN LANDURLAUB BRANDENBURG 15

RkJQdWJsaXNoZXIy NTMzMTY=