PFERDELAND BRANDENBURG 2025

26 PFERDELAND BRANDENBURG Fotos: Jakob Wassmann, Schwöbel Text: Anja Nehls Das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse) ist mit seinem Zuchtprogramm weltweit gefragt. Wie man ein traditionsreiches Unternehmen in die Zukunft führt , erzählt die neue Geschäftsführerin Dr. Carolin Pfanne-Oertwich im Interview. Rundgang Lust auf eine Führung plus Museumsbesuch oder Kremserfahrt? eit 2024 ist Dr. Carolin Pfanne-­ Oertwich neue Geschäftsführerin des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts Neustadt (Dosse) im nördlichen Brandenburg. Gemeinsammit Landstallmeister Dr. Henning Frevert ist die 35-Jährige verantwortlich für über 300 Pferde, 85 Mitarbeitende und Auszubildende – und für historische Gebäude und Landwirtschaft mit 320 Jahren Geschichte. Frau Pfanne-Oertwich, haben Sie heute schon auf demPferd gesessen? Heute gerade nicht. Ich habe mich leider am Knie verletzt – beim Reiten. (lacht) Aber das wirdwieder. Normalerweise bin ich mit meinem eigenen Pferd in der Vielseitigkeit aktiv und habe auch schon ein Fohlen gezogen – natürlich von einemNeustädter Hengst. Was ist wichtiger für die Geschäftsführerin eines der größten Gestüte in Europa: Pfer- deverstand oder betriebswirtschaftliches Denken? Das Land unterstützt das Gestüt immerhinmit 3,5Millionen Euro im Jahr. Beides istwichtig. Man kann das nicht getrennt voneinander betrachten. Wir züchten mit einer eigenen Stutenherde und daraus erwachsen dann unter anderem auch unsere Deckhengste. Der Samen unserer Hengstewirdweltweit nach- gefragt und verschickt. Wir sind aber auch der größte Ausbildungsbetrieb für Pferdewirte in Brandenburg und bietenWeiterbildung aller Art rund um das Pferd. Außerdem bietenwir Füh- rungen, die traditionellen Hengstparaden oder Kremserfahrten an. Gleichzeitig müssenwir die historischen Gebäude erhalten. Erst all das zusammen macht das Gestüt zu einem leben- digen Denkmal, das deutschlandweit einmalig ist. Und das möchte ich erhalten. Den gesamten hippologischen Bereich, insbesondere die Zucht, die Auswahl von Hengsten und die Zusammen- arbeit mit Züchtern, überlasse ich dabei unserem Landstallmeister als Experten auf diesem Feld. Wie wollen Sie Neustadt für Nichtreiter attraktivmachen? Ob nun unsere klassischen Hengstparaden, die Vorführungen bei derWeihnachtsgala oder auch der Fohlenfrühling, bei demman unserem jüngsten Nachwuchs ganz nah kommen kann: Die Faszination Pferd ist hier bestimmt für jeden spürbar – auchwenn man nie auf einem Pferd gesessen hat. Im Park des Landstall- meisterhauses gab es auch bereits klassische Konzerte oder Theatervorstellungen. Bei uns ist Das Brandenbur- gische Haupt- und Landgestüt von oben: Das gesamte Areal mit Koppeln, Alleen und den beiden klassizisti- schen Gestütshöfen erstreckt sich über rund 400 Hektar Kulturhistorisches Erbe: Das Gestüt blickt auf eine über 230 Jahre alte Geschichte zurück INTERVIEW PFERD UND BRANDENBURG S Ein lebendiges Denkmal

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